Frieden...

Frieden (älterer Nominativ: Friede) ist allgemein definiert als ein heilsamer Zustand der Stille oder Ruhe, als die Abwesenheit von Störung oder Beunruhigung. Frieden ist das Ergebnis der Tugend der „Friedfertigkeit“ und damit verbundener Friedensbemühungen.

Frieden ist der allgemeine Zustand zwischen Menschen, sozialen Gruppen oder Staaten, in dem bestehende Konflikte in rechtlich festgelegten Normen ohne Gewalt ausgetragen werden. Ein Zustand in der Beziehung zwischen Völkern und Staaten, der den Krieg zu Durchsetzung von Politik ausschließt. Spezifischer kann damit die Abwesenheit von Gewalt oder Krieg gemeint sein. In diesem Sinne ist Frieden zwischen und innerhalb von Nationalstaaten und Religionen ein Ziel vieler Personen und Organisationen, besonders der Vereinten Nationen. Frieden kann freiwillig sein, wenn potentielle Streitparteien sich entschließen, auf Störung des Friedens zu verzichten, oder er kann erzwungen sein, indem diejenigen nieder gehalten werden, die andernfalls eine solche Störung verursachen würden (Völkerrechtlicher Friede).

Der Friedensgedanke in der Geschichte

Judentum

Im Judentum hat der hebräische Begriff Schalom in der Bibel (dem Tanach) die Bedeutungen „Unversehrtheit“, „wohlbehalten sein“, „sicher sein“, „Glück“, „freundlich miteinander“, „im Frieden“. Er wurde zu einem zentralen Wort im Judentum und ist der gängigste Gruß unter Juden und im heutigen Israel. Das Wort ist mit dem arabischen „Salam“ auf das engste verwandt.

Christentum

Liegt im Alten Testament( AT) des hebr. „schalom“ v.a. das Moment des Wohlbefindens, setzte sich das griech. „eiränä“ als meistgebrauchte Übersetzung von „Friede“ durch mit dem hauptsächlichen Moment der Ruhe. Mit Jesus Christus ist der im AT verheißene Friedensfürst (Jesaja 9,5) erschienen, welcher die Feindschaft zwischen Gott und Mensch beendet, indem Jesus Christus die Strafe für die Sünde, den Tod, stellvertretend auf sich genommen hat. Dieser Friede kann für den Menschen Wirklichkeit werden, welcher sich als Sünder weiß und Jesus Christus als seinen Retter und somit persönlichen Friedensbringer annimmt. Erst dieser Friede mit Gott ermöglicht auch den Frieden unter Menschen. Wenn Jesus wiederkommt, wird er das Friedensreich aufrichten.**

Im Neuen Testament nutzt Jesus Christus den Gruß Schalom, um seine Jünger zu begrüßen, und gibt ihnen diesen Gruß auf die Reise mit. Die Tugend der „Friedfertigkeit“ ist schon in den Seligpreisungen der Bergpredigt zu finden. Ein Friedensgruß oder -kuss ist Bestandteil aller klassischen christlichen Liturgien. Frieden hat für Christen die Bedeutung des „Shaloms“ aus der Bibel, das Wohlergehen an Leib, Seele und Geist.

Augustinus entwarf das heilsgeschichtliche Modell zweier parallel existierender Reiche, eines göttlichen „civitas Dei“ sowie eines irdischen Staates, der „civitas terrena“, welch letzterer am Ende der Zeit zum ewigen Frieden gelangen sollte. Für die Gegenwart übernahm er jedoch den antiken Gedanken des gerechten Krieges. Im Mittelalter konkurrierte der Gedanke der Fehde als Mittel der Rechtsdurchsetzung mit verschiedenen Friedensidealen: dem Gottesfrieden, Landfrieden und Königsfrieden. Marsilius von Padua entwickelte im defensor pacis die Notwendigkeit einer eigenständigen politischen Friedensaufgabe. Mit dem Ewigen Landfrieden von 1495 wurde unter Kaiser Maximilian I. die Abschaffung des mittelalterlichen Fehderechts verkündet.

Für die Römisch-Katholische Kirche ist der Friede auch eine Frucht des Heiligen Geistes, der von Gott auf die Menschen herabkommt (Pfingsten).

Islam

Im Islam gibt es folgendes Friedenskonzept: Das Haus des Islams (Dar al-Islam), das auch Haus des Friedens (Dar as-Salam) genannt wird, steht in Feindschaft zum Haus der feindlich gesinnten Nichtmuslime, welches Haus des Krieges (Dar al-Harb) genannt wird. Frieden wird dadurch erreicht, dass es zu einem Friedensvertrag mit Dar al-Kufr (Haus in dem der Islam keine Bedeutung hat) kommt und/oder die feindlichen Handlungen eingestellt werden. Das arabische Wort (Hudna) kann in diesem Zusammenhang am ehesten mit dem Wort Waffenstillstand übersetzt werden. Mohammed selbst ging solch einen "Friedensvertrag" auf Zeit ein, bis die Kräfte seiner Truppen wieder stark genug für einen aussichtsreicheren Kampf waren, der ausschließlich der Verteidigung diente. Einen dauerhaften Frieden kann es nicht geben, da der Frieden erst dann eintritt, wenn sich das Haus des Islam (Dar al-Islam) auf die gesamte Welt erstreckt, da das (Dar al-Harb) nach Ansicht des Islam der Grund für Unfrieden in der Welt ist.

Der arabische Begriff Salam ist auch in die Umgangssprache als Gruß eingegangen salam alaikum (Friede sei mit Euch). Dieser Gruß darf auch gegenüber Nichtmuslimen mit "wa alaikumus-salam" beantwortet werden oder einem noch schöneren Gruß.

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